Donnerstag, 31. Juli 2014

Kurzurlaub in der Polizei-Akademie

Ein paar Tage gönnt sich Frau Spock gemeinsam mit Kind klein und Kind mittel bei der lieben N. Was großartig ist, weil die Kinder quasi durchgehend beschäftigt sind. Und wir großen Mädels natürlich auch, insbesondere damit:


 Oder auch mal damit:

Und natürlich damit:

 ;-).
Ts, ts, kann ich da nur zu N. sagen...
Der gute Herr erschreckt mich täglich. Ich bewohne mit meinem Nachwuchs eine Dependance einer Polizeiakademie, die wir komplett für uns haben. 150 qm für 3 Personen, 6 Zimmer, es ist ein wenig knapp...

Wir tummeln uns im Garten, im Freibad und führen Frauen-Gespräche, bei denen wir sogar weitgehend Einigkeit erzielen, was das Ergebnis angeht:


Schließlich besuchen wir noch einen Vogelpark, in dem man sich natürlich um Vögel kümmern kann:


Oder aber Sport treiben:


Oder auch versuchen, die Nandus niederzustarren:


Ich muß zugeben, daß sie gut sind...Aber ich bin es zum Glück auch ;-)

Heute geht es dann wieder nachhause, erschöpft, aber auch erholt und voller neuer Eindrücke. Danke!

Sonntag, 27. Juli 2014

Ferienzeit

Das Leben im Hier und Jetzt! Sommertag, kinderfrei, Frau Spock ganz allein, führt zu solchen Ergebnissen:


Und ja, es ist nicht optimal, Schokoladenstäbchen mit an den Strand zu nehmen, aber sie sind so verdammt lecker...und werden hinterher im Kühlschrank auch ganz schnell wieder fest, also ihre kläglichen Reste ;-).
 

Der Ruf der Nostalgie

Ich bin kein Mensch, der sonderlich viel in der Vergangenheit lebt und seine Zeit damit verbringt, dem nachzutrauern, was hätte sein können, was ich getan oder nicht getan habe und halte das Hier und Jetzt für die wichtigste Zeit (eine andere haben wir ja eh nicht).
Aber dennoch habe ich gestern in einer ruhigen Stunde in alten Tagebüchern geblättert und bin auf eines aus dem Jahr 1988 (sic!) gestoßen. Dick, eng beschrieben, und ich muß einräumen, daß ich in meinem jugendlichen Alter einen gewissen Hang zur Pathetik besessen habe...

Was ich gefunden habe, und darüber habe ich mich sehr gefreut, sind einige Gedichte. Nicht von mir, die wären wahrscheinlich ähnlich schwülstig wie der Rest meiner Ergüsse aus dieser Zeit, sondern aus einem kleinen Gedichtband, den ich seinerzeit bei meiner Mutter gefunden habe. Leider weiß ich nicht mehr, von wem er stammt, und ich hoffe einfach mal die Verfasserin(nen) nehmen es mir nicht übel, wenn ich hier etwas von ihnen anonym veröffentliche. Ich weiß noch genau, in welcher Situation ich damals war, wie es mir ging und warum ich mich damals so angesprochen fühlte.

Da gab es zum Beispiel:

Ich bin schnell
nochmal aufgesrpungen
auf den Zug,
der dich und deine Liebe
transportiert.

Wie ein Kind
hastig noch ein letzesmal
mit dem Finger
aus dem Honigtopf nascht,
bevor er außer Reichweite kommt,

wollte ich naschen
von deiner Süße.

Und hätte dieser Schleck
nicht schon ein wenig
bitter geschmeckt,
wäre ich fast wieder
in den Topf gefallen.

Oder:

nein,
male mein bild nicht in öl,
es reicht die flüchtige skizze
im wechselrahmen.
ich bin stets nur vorläufig
und meine leihfrist ist begrenzt,
und niemals
bin ich abrufbar
aus den schubladen
deiner erwartungen.

Oder:

Sollte sich mein Entschluß
mit dir zu leben
nicht verwirklichen lassen
tritt ein Notplan
in Kraft:
Ich lebe weiter!

Oder:

Alleinsein
Muntere Ruhe
breitet sich aus.
Ich hocke
zwischen Einfällen
und warte auf
nichts.
Jetzt weiß ich´s wieder:
Ich!

Aber am meisten berührt hat mich seinerzeit dieses:

Jetzt,
wo alles zu Ende geht, 
gehe ich auch wieder
wie nach langer Krankheit
und muß feststellen, 
daß Bein und Fuß
ihre Tätigkeit nicht eingestellt haben
ungeachtet ihrer
vermeintlich geschlagenen Wurzeln.
Wie ein Kran seinen Arm,
so fahre ich meine Wurzeln ein,
zerreiße Verwuchertes,
löse manches vorsichtig,
zerstöre Strukturen
und gehe.

Und heute tut es das immer noch, wenn ich es mir recht überlege.

Mein Leben ist keineswegs nur positiv, ich begegne Menschen, die ich nicht verstehe und tue bestimmt viele Dinge, die man aus der Perspektive der Vernunft als reichlich mißlungen ansehen muß.
Aber ich gehe! Ich habe in dieser Zeit seit Anfang des Jahres vieles für mich wiederentdeckt. Ich habe vieles an mir neu kennengelernt. Ich stelle immer mehr fest, was für mich richtig oder falsch ist. Und auch wenn ich traurig, wütend, verständnislos, was auch immer bin, habe ich doch das Gefühl zu gehen.

Ich freue mich über diejenigen, die diesen Weg mit mir zusammen gehen wollen. Offen und ehrlich, mal suchend und zweifelnd, mal irrend und rätselnd, mal im Sturm und mal im Feuer stehend und dann wieder im sanften Licht (ok, vielleicht habe ich immer noch einen Hang zur Pathetik...).

Diejenigen, für die ich nur dazu da bin, ihr ansonsten unerfülltes Leben aufzupeppen, die zaudernd und zagend und nur nach hinten blickend vor dem Weg ihrer Möglichkeiten stehen, aber sich doch immer nur nach hinten umsehen, die nur Ausreden suchen, um stehenbleiben zu können, die ihre kostbare Lebenszeit lieber mit Warten und Nicht-Wissen absitzen, mögen sich zu diesem Zweck bitte andere Drogen suchen. Denn für solche Zwecke ist meine Lebensenergie zu wertvoll. Ich gebe sie gerne und mit vollen Händen, aber nur an die, die sie auch mit ganzem Herzen entgegennehmen wollen.

Denn ich gehe! 

Dienstag, 22. Juli 2014

Gerade in Raubritterstimmung :-D


Mal in eigener Sache

Ok, ok, dieser ganze Blog ist natürlich irgendwie in eigener Sache. Aber heute möchte ich mal etwas sehr eigenes sagen und mich nicht nur in theoretischen Betrachtungen über was auch immer oder amüsiert-ironischen Erzählungen über meine Mitmenschen ergehen:

Es gibt nur wenige Dinge, in denen ich nicht zumindest noch einen gewissen Humor entdecken kann, und wahrscheinlich nehme ich sogar vieles in diesem Leben nicht ernst genug. Wenn aber jemand versucht, sich in mein Vertrauen einzuschleichen, mich dabei nicht nur offensichtlich noch für völlig blöd und naiv hält, sondern zu diesem Zweck auch noch meinen verstorbenen Sohn als Einfallstor benutzt, gleichzeitig dabei das Vertrauen einer Person, die mir sehr viel bedeutet, übel mißbraucht, dann ist es mit meinem Humor vorbei, und ich werde wütend. So richtig! Und das kommt nicht allzu häufig vor...

Auch wenn derjenige mir etwas geboten hat, das schon beinahe unter Schmierenkomödie fällt (und ich wünschte zugegebenermaßen, ich könnte es aufschreiben...), hat er damit leider nicht meinen Sinn für Humor angesprochen! Da nützen dann auch keine Feldherren-Allüren etwas.

Samstag, 19. Juli 2014

Ein weiteres Mal aus der Reihe "100 Bücher..."

...habe ich heute dieses hier zu bieten:

http://www.amazon.de/gp/aw/d/3442220564/ref=mp_s_a_1_1?qid=1405762968&sr=8-1&pi=SY200_QL40

Sehr amüsant zu lesen! Allerdings sollten alle Menschen, die meinen, dass irgendwann einfach Schluss ist, mit leben, lieber die Finger davon lassen und sich realistisch-pessimistischere Literatur suchen. 
Alle diejenigen, die der Meinung sind, dass das Leben immer wieder was zu bieten hat und nicht irgendwann einfach stoppt, werden hier in deutlichen, manchmal vielleicht etwas übertriebenen Worten -aber was macht das schon?- die Aufforderung finden, immer weiter zu machen, immer wieder Neues zu entdecken, eigene Grenzen immer wieder in Frage zu stellen und auch noch Freude daran zu haben. 

Donnerstag, 17. Juli 2014

Für alle, die ans rosa Einhorn glauben!


Was ich definitiv tue, aber das dürfte ja keine Überraschung sein...;-)

Dienstag, 15. Juli 2014

Über das Glück - Teil 2

Wenn es nun schon Thema ist, und ich freue mich, daß dieser Blog gerade Anlaß zu verschiedenen Diskussionen bietet, ich ja vor nicht allzu langer Zeit ohnehin schon einmal festgestellt habe, daß eine Definition des Glücks erforderlich wäre, und sich bei einigen Personen außerdem die Meinung festzusetzen scheint, daß Glück für mich in in erster Linie materiellen Dingen bestehen würde, habe ich die heutige Nacht zum Grübeln genutzt. Grübeln darüber, was das Glück nun eigentlich ist und wie man es definieren könnte.

Und ich bin zu folgendem Ergebnis gekommen: es gibt keine allgemein gültige Definition des Glücks. Glück ist etwas höchst individuelles, das jeder Mensch so empfindet, wie er es eben empfindet. So kann ich nur dem Leser präsentieren, was ich unter Glück verstehe. Also mal wieder eine Liste (ich mag Listen). Eine Liste, die weder einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt noch eine Reihenfolge aufweist.

Glück ist:
  • in die Augen meiner Kinder zu sehen, ihr Lachen zu hören, zu sehen, wie sie die Welt entdecken und unzählige Fragen darüber stellen, wie sie dem Leben aufgeschlossen und doch kritisch gegenüber stehen. Eine kleine Hand, die sich in meine schiebt, dies alles mit dem Wissen, daß ich das bei Adrian nie erleben werde...
  • Freunde zu haben, mit denen man lachen und weinen kann, die Höhen und Tiefen mit einem teilen und die im richtigen Moment mit einer Flasche Wein vor der Tür stehen oder einen wunderbaren Schokoladenkuchen backen, die mit einem die Wohnung streichen oder Möbel schleppen oder einfach nur da sind (und daher mal auf diesem Wege, Ihr Lieben: Danke, danke, danke, auch wenn ich das nie genug werde sagen können!)
  • ein berührendes Buch zu lesen
  • zu schreiben und die Worte aus sich fließen zu lassen
  • Musik, zu hören, zu spielen, nach ihr zu tanzen, sich in ihr zu verlieren
  • schwimmen. Muskeln gegen seidenweiches Wasser, beinahe Schwerelosigkeit
  • auf einem Pferd zu sitzen, einen Strand entlang zu galoppieren und Wind, Sand und Salz im Gesicht zu spüren, unter sich das Spiel der Muskeln des Pferdes
  • einen Strand entlang zu gehen, die Füße im Wasser, die Taschen voller Muscheln und Steine, die man schon hundertmal gesammelt hat, dieses unglaubliche Geräusch der Wellen
  • der Duft von Cappuccino oder auch nur Geschmäcker, die auf der Zunge zu explodieren scheinen (und hier würde sicherlich auch Sushi ins Spiel kommen)
  • unter einer blühenden Linde zu stehen und einfach nur den Duft in sich aufzunehmen
  • lieben und geliebt zu werden
  • eine Hand zu halten und gehalten zu werden, Nähe und Wärme zu spüren mit dem Gefühl, daß die Zeit stehen bleibt, obwohl sie doch viel schneller als gewöhnlich zu vergehen scheint, Verbundenheit und Vertrautheit zu fühlen, die viele Worte überflüssig machen und einen doch nie genug Worte finden lassen
  • sich zu streiten und zu wissen, daß dies nicht das Ende ist, sondern einfach nur die natürliche Konsequenz der Unterschiedlichkeit zweier Menschen
  • über das Leben zu philosophieren, ohne Sinn und Ziel und ohne ein Ergebnis finden zu wollen, einfach nur weil die Ideen im Kopf rumoren
  • gemeinsam zu schweigen ohne Verlegenheit
  • still dazusitzen und zu spüren, wie das Blut durch die Adern fließt und die unglaubliche Vitalität seines Körpers
  • immer wieder Neues lernen und entdecken zu können und sich daran zu erfreuen
  • Dinge zu tun, die man noch nie zuvor getan hat und von denen man glaubte, sie auch nie tun zu werden
  • von der eigenen Tochter (und noch so einigen anderen) als Freak bezeichnet zu werden ;-)
  • Auch am Ende eines dunklen Tages noch etwas zu finden, wofür man dankbar sein kann
  • in den Spiegel zu schauen, sich zuzulächeln und zu denken "Du bist schon ok, trotz all deiner Fehler und der beklagenswerten Unvollkommenheit, ich mag dich dennoch!" und sich dann beim Gehen eine Kußhand zuzuwerfen
  • Glück ist...hier möge doch der geneigte Leser selbst einmal einsetzen, was Glück für ihn bedeutet...(dies ist schließlich ein lehrreicher Blog, wie ich so gerne betone, wenn ich bessere Computerkenntnisse hätte, könnte ich ihn sogar vielleicht interaktiv gestalten ;-))
Glück ist nicht materiell. Glück ist auch nicht der große Knall, der mein Leben verändert, auch wenn der manchmal erforderlich ist, um wieder Glück spüren zu können. Glück ist nicht das unendliche Paradies der Glückseligkeit und das Ende aller Probleme. Glück ist nicht die dauernde Abwesenheit von Schmerz oder Leid.

Glück hat nichts mit Alter zu tun oder dem, was vorher war. Glück ist nichts, was ich mir verdienen müßte. Glück...ist einfach, wenn ich es zulasse und mich dafür entscheide.

Und für manche ist Glück leider schlichtweg keine Option... 

Heute dann mal aus eigener Kraft philosophiert ;-)

Ich lass ja auch gerne mal andere für mich philosophieren...

















In diesem Fall den schon ein paarmal erwähnten Ron Smothermoon mit seinem Werk "Meisterschaft für jeden Tag".
Und danke ihm einfach mal sehr... 

















Und nen Nachtrag gibt´s auch noch:

 

Sonntag, 13. Juli 2014

100 Dinge (Auszug),...

...die Frau Spock nicht versteht. Nicht auszuschließen, daß das auch vielen anderen Frauen so geht, aber ich möchte mich nicht in Verallgemeinerungen ergehen ;-).
Jedenfalls gibt es zahlreiche Phänomene auf dieser Welt, bei denen so viele Fragen für mich bleiben...Um meine Leser nicht zu überanstrengen, werde ich nur einen Teil davon zum besten geben:
  • Weshalb beginnt es an einem trockenen Tag zu regnen, sobald die Wäsche auf dem Balkon hängt?
  • Wie kann eine frisch geputzte Wohnung innerhalb weniger Stunden wieder wie ein Schlachtfeld aussehen? Und das nur mit zwei Teenagern im Haus...
  • Wie kommt der Sand ins Eierwasser????
  • Männerfreundschaften
  • Männer im allgemeinen, wenn ich es mir recht überlege...
  • die Bedeutung von Sportereignissen auf den Gemütszustand einiger Personen
  • Warum habe ich immer so viele Fragen im Kopf?
Und es gibt noch so vieles mehr...aber für heute soll es genügen, Frau Spocks Dienste als Taxi werden gerade angefordert ;-)

Freitag, 11. Juli 2014

Business as usual oder die Konservierung des Status quo!

Auch heute schon wieder beinahe ein Blog on demand, wenn ich auch einräumen muß, daß ich hier einen gewissen Einfluß genommen habe...jedenfalls wurde an mich -ich würde mal sagen- herangetragen, das Geheimnis zu enthüllen, wie man denn wohl einen Status quo am besten erhalten könnte. Und solchen Wünschen komme ich natürlich immer gerne nach.

Zunächst einmal gilt es dafür, festzustellen, was der Status quo eigentlich ist. Übersetzt heißt es der bestehende Zustand, aber diese Bezeichnung wird den tatsächlichen Gegebenheiten wohl nur in sehr geringem Umfang gerecht. Den meisten Menschen erscheint der Status quo eher als ein Garten Eden, ein Wunderland, ein Paradies der Glückseligkeit, das auf wundersame Weise dazu führt, daß das Leben niemals schlechter werden kann und deshalb, koste es, was es wolle, erhalten werden muß.

Die nächste Frage, die man mit sich selbst klären muß, ist, ob man auch wirklich fest genug entschlossen ist, diesen Status quo zu erhalten und was alles schreckliches passieren könnte, wenn man das nicht tut. Nur bei entsprechender Entschlußkraft wird man in der Lage sein, den Status quo gegen alle Widrigkeiten, die das Leben so aufbringt, verteidigen zu können. Also muß man sich um Gründe kümmern. Das dürfte nicht so schwierig sein, wenn man ein wenig Phantasie aufbringt. Der Blitz könnte zum Beispiel einschlagen. Ein Ziegelstein auf den Kopf fallen. Das Auto kaputtgehen. Das Konto überzogen werden. Der Garten überschwemmen. Alte Gewohnheiten abgeschafft werden. Ich bin sicher, meine geneigten Leser können noch einige der ihrigen Ideen hinzufügen. Im schlimmsten Fall führt es dazu, daß das Leben besser wird. Das aber muß unter allen Umständen vermieden werden, denn wenn das Leben besser wird, besteht schließlich die Gefahr, daß es auch wieder schlechter wird. Und im Zuge einer sozio-ökonomischen Risikominimierung kann das selbstverständlich keinesfalls eine zu versuchende Option sein.

Hat man sich also von der Notwendigkeit der Erhaltung des Status quo in einem Maße überzeugt, das einen unbedingten Willen zur Durchführung hervorgerufen hat, stellt sich also als letztes die Frage, wie ich das erfolgreich erreichen kann. An dieser Stelle kann ich meinen Lesern eine erfreuliche Mitteilung machen: es ist denkbar einfach! Ohne viel Anstrengung kann ich mit voller Wirkung erreichen, daß sich der Status quo nicht verändert, sozusagen unter Einsatz des bewährten Mini-Max-Prinzips. Denn was ich zu diesem Zweck zu tun habe, ist einfach absolut...nichts! Nichts, nichts und nochmal nichts, und das mit voller Überzeugung. Und schon bleibt alles, wie es ist, und ich kann -um hier den Kreis zu schließen- guten Gefühls zum Business as usual übergehen.

Und mal ehrlich: was kann schon besser sein als das sichere Wissen, daß sich niemals etwas verändern wird?

Donnerstag, 10. Juli 2014

Altlasten

Meine heutigen Beschäftigungen passen sehr gut zum Thema "Aufräumen", auch wenn es diesmal endlich wieder im dienstlichen Bereich stattgefunden hat. Aber Ordnung schaffen kann man ja wohl nie genug und überall.

Zunächst einmal bringe ich einen meiner älteren Fälle vom Tisch. Immer erfreulich, eingestellt, weg damit, hoffen, daß es keine Beschwerde gibt. Wir werden sehen...

Danach wird es ungleich spannender, denn es gibt eine Besprechung beim Landgericht. Dort antreten zu müssen, birgt schon jedesmal die gewaltige Spannung, ob sich denn ein Parkplatz finden wird oder nicht...der heutige Fall, um den wir uns kümmern wollen, ist wohl das älteste, was mein Dezernat zu bieten hat und stammt noch von meiner Vor-Vorgängerin. Die Akte ist aus dem Jahr 2004, die Anklageschrift aus dem Jahr 2006, 2012 gab es immerhin den Beschluß über die Eröffnung des Hauptverfahren, mehr ist seitdem nicht passiert, außer daß ich alle 6 Monate hartnäckig eine Sachstandsanfrage beim Landgericht gestellt habe...

Dann aber geht es Schlag auf Schlag. Vor vielleicht zwei Wochen erhalte ich eine Terminsnachricht mit 6 anberaumten Terminen im...November und Dezember. Ok, ein wenig Vorlauf muß wohl sein, Termine schon mal notiert. Wenige Tage später erhalte ich ein weiteres Schreiben vom Landgericht, in dem zum heutigen Gespräch gebeten wird. Aber nicht etwa ich als zuständige Dezernentin, sondern mein Abteilungsleiter, der bereits öfter erwähnte Oberstaatsanwalt Huschig. Den ich gleich darauf ein wenig irritiert aufsuche, um mich zu erkundigen, was er denn wohl mit meinem Fall zu tun habe, und der mir dann erklärt, daß er das alles in die Wege geleitet hätte und den Fall jetzt übernehmen würde. Gut, das dann auch schon zu erfahren, aber ich bin letztlich Beamtin, und die beschweren sich ja wohl nie, wenn ihnen Arbeit abgenommen wird.

Vor zwei Tagen steht Oberstaatsanwalt Huschig dann plötzlich wieder in meinem Büro. Ihm wäre eingefallen, daß er zum Besprechungstermin gar keine Zeit hätte, ob ich das nicht erledigen könnte. Ach nee, das hätten wir auch gleich haben können, aber da ich sonst nichts zu tun habe, mache ich das natürlich. 

Und so kommt es, daß ich mich heute in einem winzigen Richterzimmer wiederfinde, darin die Große Strafkammer in voller Besetzung mit drei Personen, ich, eine Referendarin (die weit mehr nach Staatsanwältin aussieht als ich...) und ein Anwalt unserer Starverteidiger-Riege. Den kenne ich ganz gut, er ist glücklicherweise einer der angenehmeren Zeitgenossen aus dieser Zunft, und der Trick besteht darin, ihn zunächst einmal reden zu lassen, damit er das Gefühl hat, alles, was ihm so auf dem Herzen liegt, loswerden zu können. Und so ist es auch diesmal: wir hören eine längere Geschichte über die Schwierigkeiten, seinen Mandanten zu erreichen, dessen unterschiedliche Krankheiten, eine grobe Einschätzung des Sachverhalts, um schließlich mit der Ansage zu enden, daß wir ja wohl alle hier wären, um das Verfahren möglichst ohne Hauptverhandlung vom Tisch zu bringen (womit er recht hat) und der Frage, wie wir uns da wohl einigen können. Weiterhin die Erklärung, daß sein Mandant auf keinen Fall eine Geldauflage zahlen wolle, aber mit der Ableistung gemeinnütziger Arbeit einverstanden wäre.

Nun, ich habe grundsätzlich absolut nichts gegen gemeinnützige Arbeit, ganz im Gegenteil. Ein Blick auf den Aktendeckel verrät mir jedoch, daß der Kandidat das 70. Lebensjahr bereits überschritten hat, und nach den Ausführungen, die mir gerade über seinen Gesundheitszustand präsentiert wurden, stehe ich dieser Lösung verständlicherweise ein wenig mißtrauisch gegenüber. Aber mir wird versichert, daß das alles wunderbar klappen würde, wenn ich dann nur einverstanden wäre.

Und dann kommt endlich das Basar-Gefühl auf, das ich an solchen Besprechungen so liebe. Der Verteidiger versucht, mich davon zu überzeugen weshalb es möglichst wenig Arbeitsstunden sein sollen, ich ihn, weshalb es möglichst viele sein sollen. Die Richter halten sich dabei wie immer vornehm aus allem raus, während ihre Köpfe ähnlich wie auf dem Tennisplatz hin und herfliegen, um nur ja nichts von der Show zu verpassen.

Letztlich sind wir wohl beide zufrieden. Der Anwalt ruft seinen Mandanten an und bekommt -offenbar zu seinem eigenen Erstaunen- sofort dessen Zustimmung. Als er sich dann allerdings anschickt, eine längere Geschichte von einem gerade erst stattgefundenen spektakulären Prozeß zum besten zu geben, verabschiede ich mich unter einem Vorwand. Ein knurrender Magen sollte ja wohl auch Grund genug sein...der dann seine Belohnung in meinem Lieblings-Restaurant bekommt. Wenn schon mein ältester Schinken endlich gegessen ist ;-).

Freitag, 4. Juli 2014

Aus der Reihe...

..."Blog on demand" muß ich mich jetzt aber ranhalten, denn die liebe N. erwartet schon seit einer Weile dringend einen Bericht von mir. Und es würde mir nie einfallen, ihre Geduld über Gebühr zu strapazieren!

Sie ist nämlich der Ansicht, daß sie und ich momentan einfach nur großartig sind und möchte das entsprechend gewürdigt wissen. Und ganz unrecht hat sie nicht, beide haben wir aufgeräumt, ausgemistet, weggeworfen, Ordnung geschaffen, Altes beseitigt, Überflüssiges vernichtet...soll ich fortfahren ;-)?

Sie -und wenn ich´s mir recht überlege, ich auch- ist jedenfalls der Meinung, daß es gerade nichts passenderes für uns gibt als dies:


Und nein, ich bin immer noch kein Fußball-Fan und hätte Frankreich den Sieg gerade außerordentlich gegönnt...