Donnerstag, 30. Mai 2013

Ich brauch neue Bekannte

Aber halt, nicht was hier jetzt wieder einige denken. Nicht irgendwelche Bekannte, die müssen schon bestimmte Qualitäten haben. Insbesondere wäre es schön, wenn meine neuen Freunde im Besitz einer Rolex oder etwas gleichwertigem wären, die sie mir dann geben, damit ich sie für sie auf einer allseits bekannten Internet-Plattform verkaufen kann. Das Geld gebe ich ihnen dann natürlich hinterher wieder, in bar, oder ich schicke es per Post, wie man das eben so macht. Das habe ich nämlich heute gelernt, daß das so läuft (woran wir erkennen, daß dieses nicht nur ein lehrreicher Blog ist, sondern ich auch in jede Menge lehrreicher Gerichtsverhandlungen darf). Und so an die 100 Bekannte, die einem ihre Rolex überlassen, hat man doch eigentlich, oder?

Es war wieder einer der lustigeren Tage heute, und ich denke, wenn einige meiner Angeklagten ihre Energie, die sie auf das Erfinden von Geschichten verwenden, irgendwie sinnvoll einsetzen würden, könnte man die Welt verändern. Der heutige Angeklagte erschien in Begleitung seines Verteidigers, Rechtsanwalt Man-muß-schon-sehr-genau-hinhören, der mir mehrfach versicherte, daß ich seinem Mandanten eine Steuerhinterziehung nach dieser Einlassung doch erst einmal nachweisen müßte. Meinen Einwand, daß ich eine 6-stellige Summe auf dem Konto sowie Dutzende von Internet-Auktionen auf seinen Namen Beweis genug fände und ich schon bessere Schutzbehauptungen gehört hätte, wollte er nicht so recht gelten lassen. Auf die Frage, weshalb im übrigen in seiner Wohnung 42 plagiierte Uhren gefunden worden wären, wurde mir mitgeteilt, daß er diese sammeln würde...schon klar.

Aber ich bin ja hartnäckig und versuche, dem Angeklagten die Namen zumindest eines Teils seiner Freunde zu entlocken, soll mir ja niemand nachsagen, ich würde nicht versuchen, die Wahrheit zu ermitteln. Man verspricht mir die Namen, wenn ich seine Freunde nicht behellige. Leider fällt die Aussage als Zeuge vor Gericht unter Behelligen, so daß er es sich mit den Namen wieder anders überlegt und statt dessen meint "Na gut, dann war ich es eben." Sehr schade, daß unsere obersten Gerichte auch an ein Geständnis seit einer Weile den Anspruch stellen, daß es glaubhaft ist, sonst wäre ich sofort aufgesprungen, um zu plädieren. Leider sind weder der Richter noch ich überzeugt.

Wir schicken Angeklagten nebst Rechtsanwalt Man-muß-schon-sehr-genau-hinhören raus, um die Sache mit dem Geständnis noch einmal zu überdenken und im Idealfall zu präzisieren. Während der Wartezeit denken der Richter (im Moment habe ich alle Verhandlungen bei ihm) und ich darüber nach, ob es an uns liegt, daß wir in letzter Zeit nur seltsame Gestalten im Gerichtssaal sitzen haben oder ob das Zufall ist. Wir einigen uns auf Zufall, es kann nicht sein, daß wir eine Tendenz haben, solche Leute anzuziehen.

Kurz darauf kommen beide zurück, und Rechtsanwalt Man-muß-schon-sehr-genau-hinhören verliest mit zarter Stimme ein Geständnis, das man mit sehr viel gutem Willen als solches gelten lassen könnte. Dann geht es um die Frage des steuerlichen Gewinns, wir wollen ihm ja gerne zubilligen, daß er gewisse Aufwendungen für den Einkauf der Uhren hatte. Der Angeklagte erzählt uns was von etwa 500,- pro Uhr, wird aber von seinem Verteidiger schleunigst mit den Worten "Doch wohl mindestens 1000,-, eher 2000,-" überboten (ich frage  mich die ganze Zeit, ob das nicht auch irgendeinen Straftatbestand darstellt, aber wenn ich ehrlich bin, will ich es lieber doch nicht wissen...). Daraufhin verliert jedenfalls auch dieses Geständnis an Wirkung, und es gibt -wer hätte das gedacht- eine Fortsetzung, um die tatsächlichen Zahlen zu ermitteln. Ich bin schon gespannt, welche Geschichten uns dann noch aufgetischt werden.

Hinterher habe ich noch eine Verhandlung, von der ich immer noch nicht weiß, wie ich eigentlich an sie gekommen bin. Die Akte lag plötzlich auf meinem Tisch. Aber gut, im Zweifel verhandele ich alles...der Angeklagte ist so erschreckend normal, legt ein erschreckend plausibles Geständnis ab und bereut seine Tat in beeindruckender Art und Weise, so daß ich mich sofort zu einer Einstellung des Verfahrens überreden lasse. Vielleicht hätte ich die Normalität lieber noch ein wenig auskosten sollen...

Mein Kleingeld reicht mal wieder nicht aus, um das Parkhaus zu bezahlen, so daß ich mich spontan entschließe, im Gericht Mittag zu essen (dies ist ja die Luxus-Version mit Kantine), um dann hinterher frohen Mutes einen Aktenberg vom Posteingang in den Postausgang zu verfrachten, darunter die Beschwerdeschrift meiner Nemesis (und ich hatte schon Hoffnung geschöpft, daß sie die Frist versäumt) sowie ihres Gegenspielers...aber nun hab ich erstmal Wochenende!

Dienstag, 28. Mai 2013

Die Chancen des Internets!

Nein, ich habe es nicht vergessen, also heute wieder aus der Reihe "Dies ist ein lehrreicher Blog" und auch, um meine jüngeren Leser (wieso hat sich da eigentlich niemand gemeldet) nicht allzu sehr zu verschrecken, die Ausführungen über die Chancen, die einem das Internet bietet. Ganz abgesehen von der Tatsache, daß man auf die Idee kommt, einen Blog zu schreiben und damit Menschen in aller Welt Einblicke in die Gedankenwelt einer kleinen Juristin bekommen.

Es beginnt damit, daß man anfängt nicht nur bestimmte Webseiten wie Verwandte zu behandeln, sondern auch die dazugehörigen Geräte. So ist man dank Internet niemals allein, weil man zumindest immer sein "Äpfelchen" als Gesellschaft hat, das sogar mit einem spricht, wenn man es geschickt anfängt. Auch die bereits erwähnten sozialen Netzwerke verhindern, daß man ohne Gesellschaft ist, man findet jederzeit jemanden zum Plaudern, und hat im Gegensatz zum sogenannten "real life" sogar den Vorteil, daß man die virtuelle Gesellschaft jederzeit beenden kann, sollte man den Wunsch nach Alleinsein verspüren. Hinzu kommt, daß die Schreibfertigkeiten ungeahnte Höhepunkte und vor allem Geschwindigkeiten annehmen. Auch die Fähigkeit zum Multitasking wird durch das Internet geschult, muß man doch schließlich in der Lage sein, in drei verschiedenen sozialen Netzwerken gleichzeitig zu lesen, zu schreiben und natürlich nebenbei noch Emails zu verfassen. Eine Fähigkeit, die in der Berufswelt unabdingbar ist.

Wenn ich dann schon einmal das Schreiben von Emails und anderen Beiträgen erwähne, liegt eine der größten Chancen des Internets sicherlich in der Möglichkeit, die Fremdsprachenfähigkeiten zu erweitern. Oder wo kann man sonst pausenlos in verschiedenen Sprachen mit verschiedenen Menschen korrespondieren und dabei sein Vokabular in einer Weise erweitern, von der man vorher niemals auch nur geträumt hätte?

Also: auch wenn´s manchmal in Richtungen geht, die man nicht erwartet hätte, ich finde, die Chancen und Vorteile überwiegen eindeutig. Nicht wahr, mein liebes Äpfelchen ;-)?

Montag, 27. Mai 2013

Der Weltraum...

Alle heil zurück aus dem Urlaub?
Ein wenig Kurzurlaub kann ich auch, und ihrem Namen angemessen hat Frau Spock sich natürlich in die Weiten des Weltalls begeben, um dort aufregenden Aliens zu begegnen.
Gut, ich gebe zu, eigentlich ist das das falsche Universum, aber bevor man überhaupt keine Außerirdischen zu sehen bekommt...


Freitag, 24. Mai 2013

Die Postkarten-Philosophin...

 ...versucht es dann heute mal mit eigenen Postkarten.
Irgendwer genervt von den vielen Bildern? Tut mir ja leid, aber auf meinem Blog kann ich zum Glück machen, was ich will ;-)


Donnerstag, 16. Mai 2013

Das lange Wochenende naht

Irgendjemand nannte mich hier eine Postkarten-Philosophin...zum Glück bin ich in meinem Leben schon mit schlimmeren Ausdrücken betitelt worden ;-) und kann daher fröhlich weitermachen mit den philosophischen Postkarten.
Wenn ich das hier so sehe, kann ich in Anbetracht meines fortgeschrittenen Alters wohl ohnehin machen, was ich will ;-). Vorteile, die ich nicht abstreiten will.


Allen, die Pfingsten für einen kurzen Urlaub nutzen, wünsche ich eine wunderschöne Zeit und empfehle ihnen, sich vor den Unwägbarkeiten der Natur, insbesondere hinterhältigen Bäumen, in acht zu nehmen...
Zwar kein Urlaub, aber dafür habe ich das hier direkt vor der Haustür: Sonne (hoffentlich), Meer Rapsfelder...und ein langes Wochenende, das wie so häufig für mich schon freitags beginnt.

Und keine Sorge (oder Hoffnung...): ich habe weder die Chancen des Internets vergessen noch weitere melancholische Lieder oder andere lehrreiche Beiträge. Aber alles zu seiner Zeit ;-).

Pokerface-Time

Eigentlich hatte ich für heute, in Anlehnung an meine gestrigen Ausführungen, eine Abhandlung über die Chancen des Internets geplant. Aber um den Untertitel dieses Blogs wissend, wird es heute wohl mal wieder Zeit, sich um das eigentliche Thema zu kümmern, nämlich die Justiz:

Und Justiz bedeutet natürlich Gerichtstermin. Ich begebe mich also vorschriftsmäßig gekleidet (zumindest bis zur Taille, sorry, aber für eine kleine Steuerhinterziehung trenne ich mich nicht von meinen Jeans) zum hiesigen Amtsgericht, inzwischen kennen mich sogar die Wachtmeister der Einlasskontrolle und wollen meinen Dienstausweis nicht mehr sehen, die vielen Termine dort neulich machen sich bezahlt.

Es geht heute um einen Einspruch gegen einen Strafbefehl (wer nicht mehr weiß, was das ist, möge doch bitte in den früheren Postings nachlesen, sooo lehrreich ist dieser Blog dann doch nicht, dass ich meine Leser mit sich ständig wiederholenden juristischen Erläuterungen langweilen möchte…). Der Angeklagte ist seines Zeichens Schrotthändler, was eigentlich schon Grund genug wäre, ihn nur deswegen ohne weitere Verhandlung wegen Steuerhinterziehung zu verurteilen. Und wie recht ich damit habe, wird sich gleich zum wiederholten Male herausstellen. Begleitet ist er von seinem Verteidiger. Neben mir sitzt wie meistens eine Vertreterin der Finanzbehörde.

Es folgt das übliche Vorgeplänkel, Namen, Daten, usw., ich verlese mit strenger Miene die Anklageschrift, dann geht es los:

Der Richter bittet den Verteidiger, seinen Einspruch zu begründen, was diesen dazu veranlasst, uns mitzuteilen, dass es ja sehr schade wäre, dass sich niemand, der Ahnung von Steuern hat, im Raum befindet. Toller Einstieg! Aber auch dieses Missverständnis lässt sich lösen. Jedenfalls möchte er uns jetzt klar machen, dass sein Mandant höhere Betriebsausgaben hatte als vom Finanzamt geschätzt. Warum er denn dann keine Steuererklärungen abgegeben habe, um diesen Zustand zu ändern, möchte der Richter wissen.

Jetzt schaltet sich der Angeklagte ein, und ich komme mir nach kurzer Zeit vor wie auf dem Tennisplatz, so fliegen die Bälle hin und her.

Angeklagter: Ich kann keine Steuererklärungen machen, da ich keine Belege habe. So will das Finanzamt das nicht.

Richter: Aber warum haben Sie keine Belege?

Angeklagter: Ich habe etwa 85 Kunden, von denen ich Schrott kaufe, die wollen mir keine Belege geben. Was soll ich denn machen?

Richter: Welche verlangen?

Angeklagter: Aber das wollen die nicht! Und hinter mir stehen schon die nächsten Kunden, die dann eben den Schrott kaufen. Was soll ich machen?

Richter: Keine Geschäfte mit solchen Leuten?

Angeklagter: Aber ich bin Schrotthändler, wovon soll ich denn sonst leben?

Richter: Sie meinen also, wenn Sie die Geschäfte nicht legal betreiben können, muss es halt illegal sein?

Angeklagter: Was soll ich machen? Etwa mein Geschäft aufgeben?

Richter: Wenn Sie es nicht legal führen können, wäre das wohl die Lösung.

Angeklagter: Aber wovon soll ich dann leben?

Richter (der muss heute ein paar Löffel Geduld gefrühstückt haben): Ich bin hier nicht die Rechtsberatung, aber Sie könnten kellnern gehen oder putzen…

Angeklagter (grübelnd): Also Geschäft aufgeben…morgen stehen 85 Händler vor meiner Tür und heulen.

Ich (augenverdrehend): Dann heulen sie eben. Geben Sie mir ihre Namen, dann heulen sie bald noch mehr (ich ignoriere den erstickten Ausruf der Protokollkraft).

Richter (mit zuckenden Mundwinkeln): Ich denke, da stehen schon ganz viele andere bereit.

Angeklagter (ein zerknülltes Papier aus der Tasche ziehend): Wenn ich also solche Belege habe, muss ich keine Steuern zahlen?

Ich (verzweifelt eine Tischkante für meinen Kopf suchend, aber zumindest mit der einzig immer richtigen juristischen Antwort): Das kommt drauf an.

Angeklagter: Dann lasse ich mir ab sofort Belege geben und bringe die dann alle zum Finanzamt (die Vertreterin der Finanzbehörde zuckt bei dieser Vorstellung merklich zusammen).

Richter: Besser wäre es, wenn Sie eine Steuererklärung erstellen.

Angeklagter: Hm, aber wovon lebe ich? Kriege ich Hilfen vom Staat? Und wie funktioniert das mit der Gewerbeabmeldung?

Richter: Ich bin immer noch keine Rechtsberatung, das kann ich Ihnen nicht sagen.

Angeklagter: Aber…

Ich (meine Aktenberge im Kopf): Wollen wir nicht vielleicht mal wieder auf den Strafbefehl zurückkommen?

Der Verteidiger schaltet sich sichtlich dankbar ein, und wir verhandeln eine Weile über die Höhe der Strafe. Der Angeklagte, der uns vorher noch erzählt hat, er würde mit seinem Unternehmen überhaupt nur so 6.000,- € im Jahr verdienen, hat plötzlich 2.000,- € monatlich zur Verfügung. Der Verteidiger zerrt ihn schnell für eine kurze Besprechung aus dem Gerichtssaal und kommt mit der Erläuterung zurück, dass sein Mandant Umsatz, Einnahmen und Gewinn einfach nicht unterscheiden könne und allerhöchstens 1.000,- € monatlich habe. Daraufhin stellt der Richter fest, dass die Geldstrafe dann eigentlich doppelt so hoch sein müsste, als sie bisher festgesetzt wurde, was den Verteidiger veranlasst, seinen Einspruch zurückzunehmen…

Echt mal, weshalb gibt es keinen Führerschein für angehende Unternehmer? Und warum gibt es eigentlich Gerichtsshows? Die Realität ist zur Unterhaltung völlig ausreichend. Letzte Frage: woher bekomme ich nun endlich den Orden für gelungene Selbstbeherrschung? Ich habe es immerhin geschafft, dort eine Stunde zu sitzen und mir nicht mehr als ein mildes Lächeln abzuringen!

Aber keine Hoffnung, ich werde mich noch über die Chancen des Internets auslassen. Mal sehen, wie lange ich meine literarischen Ambitionen zurückhalten kann ;-).

Mittwoch, 15. Mai 2013

Die Gefahren des Internets!

Wie schon öfter festgestellt, ist dies hier ein lehrreicher Blog. Heute also für die jüngeren Leser unter uns (Gibt´s da welche? Bitte mal alle aufzeigen, die unter 20 sind, sich so fühlen oder so benehmen…wie gut, dass ich hier die Fragen stelle und raus aus der Antwortnummer bin…) einige Hinweise, was einem bei exzessivem Umgang mit dem Internet so passieren kann, und das alles von der Tatsache abgesehen, dass man unter Umständen auf die Idee kommt, einen Blog zu schreiben und so Personen, die man überhaupt nicht kennt, Einblicke in sein Privatleben zu gewähren…

Es beginnt damit, dass man anfängt, bestimmte Seiten wie nahe Verwandte zu behandeln und Fragen jedweder Art nur noch mit „Frag doch mal Tante G***le“ zu beantworten. Ein Lexikon in geschriebener Form (kennt das noch jemand? Ich meine jetzt natürlich immer die jüngeren Leser ;-)) hat man ohnehin schon seit Jahren nicht mehr.

Einige Menschen schließen sich sogenannten sozialen Netzwerken an. Hierbei handelt es sich um Gruppen von Menschen, die sich eigentlich nicht kennen, aber so tun, als ob es doch so wäre, um sich zu jeder Tages- und Nachtzeit mitzuteilen, was sie denn gerade so machen. Die Kommunikation wird dabei in weiten Teilen nur noch durch eine Art Zeichensprache geführt, die aus Händen in bestimmten Positionen oder kleinen gelben stilisierten Gesichtern in verschiedenen Stimmungslagen besteht. Wenn man besonderes Glück hat oder des Trostes bedarf, gibt es auch Herzchen, aber die kann nicht jeder…(und wie zum Teufel gingen noch gleich die Pinguine?). Besonders beliebt ist auch das Mitteilen von Lebensweisheiten, die sich zu einem großen Teil darauf beziehen, dass man doch nicht so viel Zeit im Internet verbringen sollte.

Innerhalb dieser sozialen Netzwerke gibt es dann wiederum Gruppen. Dieses sind meistens kleinere Kreise von Menschen, die sich häufig ebenfalls nicht kennen und deren einziger Berührungspunkt darin besteht, etwa Kinder zu haben, die im gleichen Monat geboren worden sind, oder die Vorliebe für ein bestimmtes Getränk und der Wunsch, sich in Begleitung einer besonderen Form des Personals auf eine einsame Insel abzusetzen. Es kommt sogar vor, dass die Mitglieder dieser Gruppen sich real treffen (Gruß an Schatzi von Frau B., es ist shocking, aber es gibt uns wirklich!), um dann festzustellen, dass man auf diese Menschen offenbar sein ganzes Leben lang gewartet hat.

Eine weitere Form der Kommunikation sind Emails. Diese haben gegenüber SMS oder anderen modernen Formen des Chats immerhin den Vorteil, dass sie meistens vollständige Sätze enthalten (ich weiß natürlich nicht, wie die jüngere Generation das handhabt, die lassen mich nicht mitlesen...), aber man fragt sich trotzdem, ob in zwei Jahrzehnten noch jemand in der Lage sein wird, einen handgeschriebenen Brief zu verfassen. Skandalöserweise passiert es auch bei Emails, dass wildfremde Menschen anfangen, sich zu schreiben, sich Einzelheiten aus ihrem Leben zu erzählen, sich Bilder und andere Dinge schicken, und man hat sogar schon davon gehört, dass auf diese Weise Beziehungen entstanden sind! Das alles geschieht in unglaublicher Geschwindigkeit, während man früher manchmal wochenlang auf die Antwort auf seine Briefe zu warten hatte, während diese unter Umständen Länder und Kontinente zu durchqueren hatten. Auch das Beenden dieser so skandalös entstandenen Beziehungen kann zeitsparend und bequem per Email erfolgen (wobei der Höhepunkt hier wohl doch im Bereich der SMS mit den Worten „Iss Schluss“ anzusiedeln wäre…).

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt also? Im Internet kann einfach alles passieren. Man redet und redet doch nicht, man lernt sich kennen und doch wieder nicht, man wird fröhlich und traurig (keine Sorge, es gibt heute keine melancholischen Lieder, obwohl ich noch ein paar hübsche in der Warteschlange hätte…), klüger und dümmer, weiser und unreifer. Sollte man sich also fernhalten vom Internet? Ich schau mal, was Tante G***le dazu sagt…

To be continued? Hm, es gibt doch noch so viele andere Gefahren auf der Welt ;-).

Dienstag, 14. Mai 2013

Ich hab Heimweh...

Ich muß ja mal sagen, dieses Arbeiten hält mich doch ganz gewaltig von den wesentlichen Dingen des Lebens ab...auf meinem Schreibtisch befinden sich Stapel, die an Mauern erinnern und über die ich kaum rüberschauen kann. Die vier Wochen, die ich nicht da war, machen sich jetzt gut bemerkbar. Das Telefon klingelt laufend, heute hat es die Gegenseite meiner Nemesis versucht. Schade, daß ich gerade nicht in der Lage war zu telefonieren...und da gerade beinahe sämtliche Geschäftsstellenmitarbeiter krank sind, möchte ich nicht wissen, was dort noch so auf Halde liegt.
Ich überlege gerade sehr ernsthaft, wie ich vor den Sommerferien noch ein paar Tage Urlaub abzwacken könnte ;-).

Montag, 13. Mai 2013

Man lernt nie aus!

Aus der Reihe „nicht-redende, zuviel-redende oder dummes-Zeug-redende Männer“ (keine Beschwerden bitte, das hatten wir lange nicht mehr) freue ich mich heute eine Episode über dummes-Zeug-redende Männer präsentieren zu können (wobei ich einräumen muß, dass es sich bei solchen üblicherweise auch um zuviel-redende Männer handelt):

Es ist Freitag, und ich befinde mich mit Kind mittel beim Schwimmen (ja ja, ich weiß, es ist nicht Freitag, aber vielleicht könnten wir bitteschön jetzt einmal so tun). Kind mittel absolviert ihren Seepferdchen-Kurs, ich nehme den üblichen Kampf gegen die Rückenschwimmer mehr oder weniger erfolgreich auf. Hinterher bekommt Kind mittel wie üblich ein Eis, das ich mir mit Rücksicht auf die neulich erwähnte Jeansgröße wie üblich verkneife. Draußen regnet ist, und wir haben beide noch nasse Haare, ich halte unsere Jacken in der Hand. Da werde ich angesprochen:

Mann (mir vertraulich eine Hand auf die Schulter legend): Ich habe auch eine Tochter mit längeren Haaren, ich hab da mal einen Tipp für Sie.

Frau Spock (der Hand ausweichend und wohl noch mit erstauntem Blick): Aha.

Mann (jetzt die Hand bei sich behaltend, auch besser für ihn): Wenn Sie Ihrer Tochter bei dem Wetter eine Mütze aufsetzen, erkältet sie sich auch nicht.

Frau Spock (leicht verwirrt mit den Augen zuckend): Schon klar.

Mann (die Hand schon wieder hebend, aber er überlegt es sich im letzten Moment anders): Ich mein ja nur, die Kinder erkälten sich so leicht.

Frau Spock (noch immer irritiert, aber langsam etwas genervt): Ja ja, wissen Sie, ich hab drei Kinder, das ist mir alles nicht neu. Ich krieg das schon hin.

Mann (auftrumpfend): Ich habe 6 Kinder!

Frau Spock (kurz darüber nachdenkend, bei so viel Konkurrenz klein beizugeben, aber dann siegt der Widerspruchsgeist): Schön für Sie, aber...

Mann (noch mehr auftrumpfend): Ich weiß, wie das läuft!

Frau Spock (jetzt endgültig gepestet): Ist ja super, aber ich mache es trotzdem so, wie ich will!

Mann (ins Bruddeln verfallend): Ich wollte ja nur, ich mein ja nur, brdlgrmpflblubb…

Frau Spock schnappt sich Kind mittel und verlässt den Schauplatz des Geschehens mitsamt Eis und Jacken…

Echt jetzt mal! Manche Gespräche sind so zielführend wie ein Kreisverkehr.

Sonntag, 12. Mai 2013

Nachts im Museum

Halt falsch! Sonntags im Büro hätte der Titel lauten müssen. Aufgrund etlicher anstehender Termine nächste Woche sehe ich mich gezwungen, heute ein wenig zu arbeiten, hatte ich ja aber auch versprochen ;-). Es ist allerdings ähnlich ruhig wie nachts im Museum, erst später tauchen doch tatsächlich noch zwei meiner Kollegen auf, aber ich glaube, die haben ohnehin kein Privatleben...

Nach einer Woche nicht im Büro, davon ein Feiertag und ein Brückentag, finde ich dennoch 50 Emails vor (alle dienstlich, das hatten wir schon besser...), 20 Telefonanrufe (erstaunlicherweise nicht von meiner Nemesis, entweder hat sie mein letztes Schreiben noch nicht bekommen oder war selbst in Urlaub) und Akten, die sich ungefähr zwei Meter hoch die Wand nach oben ranken, noch nicht die mitgezählt, die ich aus meinen Geschäftsstellen fische.

Ich arbeite mich also unverdrossen durch Akte über Akte und nutze eine kurze Pause, um über den Sinn des Lebens und die Frage, ob wirklich alles einen Grund hat, auch wenn er einem noch so unverständlich erscheint, nachzudenken. Kein rechtes Ergebnis, die Akten wollen einfach nicht antworten, ich sollte nicht immer versuchen, sie in philosophische Diskussionen zu verwickeln. Ich schreibe das Zeugnis für meinen Referendar, das er morgen bekommen soll und frage mich, wie ich ihm das eigentlich überreichen soll, wenn er Sitzung hat und ich einen Termin. Aber wird schon, wie immer...

Dann schleiche ich mich aus dem Büro -die Kollegen können ruhig denken, daß ich noch da bin, wenn sie gehen-, um noch ein wenig das gute Wetter zu genießen und mich auf die weitere Suche nach Antworten zu begeben...

Samstag, 11. Mai 2013

Programm-Tipps

Aus der Reihe "Dies ist ein lehrreicher Blog" gibt es heute eine Einführung in den optimalen Umgang mit Tagen, an denen einen die Melancholie packt (auch Blues genannt), wenn gerade mal kein Strand erreichbar ist (ein Problem, das sicherlich einige meiner geneigten Leser haben...).
Die Reihenfolge ist nicht zwingend einzuhalten, und ich habe nicht die geringste Ahnung, ob es auch für die Herren der Schöpfung funktioniert, aber darauf kann ich jetzt leider mal keine Rücksicht  nehmen ;-):
  • shoppen gehen und dabei feststellen, daß die übliche Jeansgröße zu groß ist
  • einen großen Cappuccino trinken (für die mehr englisch angehauchten Personen unter uns geht natürlich auch Tee, am besten English Toffee mit Honig) und dazu ein Eis essen, das man sich aus Rücksicht auf zuvor genannte Jeansgröße sonst üblicherweise verkneift
  • im Spiegel die Sommersprossen zählen, die man in den vergangenen Tagen am Strand erworben hat 
  • zur Emotionsverstärkung und dadurch zum besseren Erreichen der Katharsis mindestens drei traurige Lieder hören. Ich empfehle an dieser Stelle folgende: 

  • ein sehr heißes Bad nehmen, ich rate dabei zu Badesalz mit Schokoladenaroma. Die Musik kann jetzt ein wenig schwungvoller werden. Ich würde vermutlich zu diesem hier tendieren:
  • falls man dann noch in der Lage dazu ist, ein melancholisches Gedicht schreiben. Eigentlich habe ich das ja schon hinter mir, aber gut...auch hier gilt: für den optimalen Effekt je dramatischer desto besser, bespielsweise so (selbstverständlich kann das auch über etliche Zeilen mehr vorangetrieben werden, je nachdem wie düster die Stimmung ist): 
 Wrong time, wrong life
    no choices to be made, 
decisions out of hand,
             as time has passed to shade. 
  • leichtes Hanteltraining zur Abwechslung
  • wenn man schon nicht an den Strand konnte, sollte man ihn sich auf jeden Fall ansehen:  
          
  • zum Abschluß des Tages unbedingt zwei Gläser kräftigen Rotwein (Bordeaux wäre super) trinken, dazu Schokolade essen, vorzugsweise welche mit Pfefferminzfüllung
Sollte zufällig ein Strand in der Nähe sein und möglichst auch noch gutes Wetter, dann haben sich all diese Vorschläge natürlich erledigt ;-).Und ja, ab morgen geh ich dann auch wieder arbeiten...

Wohl höchste Zeit, wieder zu arbeiten...,


bevor ich hier nur noch irgendwelchen Kram poste ;-).
Und nein übrigens, werde ich nicht...

Freitag, 10. Mai 2013

Pflichtprogramm für Frau Spock!

Ist doch klar, daß ich gleich am ersten Tag, an dem der Film gezeigt wird, ins Kino renne.
Und es war sehr schön, wenn auch mein Gegenpart, also der eigentliche Mr. Spock, nicht mehr so gutaussehend ist wie früher, Kirk dafür um so mehr, von dem Bösewicht mal gar nicht zu sprechen...;-).
Viel mit Star Trek, wie ich es von früher kenne, hat es aber leider auch nichts mehr zu tun, davon mal abgesehen, daß durch die Handlungen der neuen Filme fast sämtliche der früheren Geschichten obsolet werden. Aber gut, man soll nicht kleinlich sein und muß natürlich auch das Bedürfnis der Produktionsfirma verstehen, neues Publikum anzuziehen.
Auf jeden Fall war es ein guter Film, und es ist einfach schön, mal wieder ein Raumschiff durch das Weltall fliegen zu sehen, ein paar Schlachten schaden natürlich auch nicht, einige Prügeleien...alles gut.
Daß Spock allerdings plötzlich so viele Gefühle zeigt, nein, das kann ich nun wirklich nicht gut heißen ;-)!

Mittwoch, 8. Mai 2013

Blumen

Nach diesem langen Winter wird einem erst so richtig bewußt, wie wunderschön Blumen sein können.
Plötzlich fast über Nacht steht das Tränende Herz in voller Blüte, ohnehin eine meiner Lieblingsblumen. Einfach nur wunderschön und sieht tatsächlich so aus, als ob ein Herz weint...
Da weiß ich doch wieder, warum der Frühling meine liebste Jahreszeit ist.

Dienstag, 7. Mai 2013

Vielleicht habe ich einen Sonnenstich

Oder ich habe auch nur zu viele melancholische Lieder am Strand in der Sonne gehört, als mir das in den Kopf kam:

Sometimes I´d like to know
how a word said or unsaid
was able to change the world
or a life in just a moment.

Sometimes I´d like to know
how people who seems to belong together
in one way or another can be torn apart so easily
without a second thought.

Sometimes I´d like to know
how things that felt right were suddenly so wrong,
with a blink of an eye
the important is shallow.

Sometimes I´d like to know
how I am to believe something so obviously not right
although it would be so much easier
just to believe it.

Sometimes I´d like to know
how warmth can change to coldness
in the shortest time
even with the sun shining on.

Sometimes I´d like to know
how it was possible to turn back the time
to days of sun and brightness,
laughter and love.

Sometimes I´d like to know
how I am ever to know the answers
to my so many questions,
fearing it will never be...

Montag, 6. Mai 2013

Hoch oben...


...hat man einen wunderschönen Ausblick. Es ist mit dem Fahrrad allerdings recht mühsam, dort hinaufzukommen ;-).
Erst Hochbrücke, dann Strand, dann wieder zurück, ein wunderschöner Frühlingsausflug, der mir den ersten leichten Sonnenbrand des Jahres eingebracht hat und vermutlich einen kräftigen Muskelkater...

Donnerstag, 2. Mai 2013

Sonne und Meer

Da der hiesige Sommer je meistens auf eine Woche im Mai fällt, die momentan gerade stattfindet, habe ich heute die Gelegenheit genutzt, an den Strand zu gehen und mir ein wenig die Sonne auf die Nase scheinen zu lassen.
So blau sind Wasser und Himmel nur selten.
Und wenn man eine halbe Stunde durch noch ziemlich kaltes Wasser läuft, wärmt der Sand sogar schon.
Muscheln überall, aber in Anbetracht der schon bestehenden Sammlung hier habe ich sie nicht mitgenommen.
 Kleine Wellen, die über die Steine spülen.
Und dann habe ich noch mitten im Wasser auf einer Sandbank gestanden und mich bespülen lassen.
Wundervoll, von mir aus darf das Wetter gerne noch so bleiben, und dann hätte ich gerne weitere Gelegenheiten, um dorthin zu gehen.