Dienstag, 28. September 2010

Ein Baby im Haus

Es ist seltsam ungewohnt und vertraut zugleich, wieder ein Baby hier zu haben. Stillen, pflegen, wickeln, das klappt alles, als hätte ich nie Pause damit gehabt. Nichts mehr am Stück beenden zu können, die Augen überall zu haben und außerdem eine Dreijährige daran zu hindern, das Baby vor lauter Liebe zu erdrücken, ist sehr ungewohnt und oft auch anstrengend, weil es vorher doch ganz anders war. Zudem macht die Kleine, na die Mittlere muß ich jetzt wohl sagen, momentan ausgesprochen viel Blödsinn, was sicherlich auch eine Eifersuchts-Reaktion ist, aber das macht es nicht weniger anstrengend, und es tut mir so leid, wenn ich so viel schimpfen muß. Aber sie reagiert auf gute Worte absolut nicht, auf das Schimpfen auch nur sehr in Maßen, wenn ich ehrlich bin. Da gibt es hier noch einiges zu tun, um den richtigen Weg zu finden.

Aber erstmal wollte ich noch ein wenig von dem Kleinen erzählen. Er ist natürlich extrem niedlich gg und auch meistens einigermaßen pflegeleicht, lediglich abends findet er das Leben fast nur auf meinem Arm erträglich. Aber das wird sich noch einspielen. Es ist seltsam, einen Jungen wirklich zu haben, und ich ertappe mich noch häufig dabei, daß ich von ihm als sie rede. Ich schätze aber, bis er das versteht, wird mir das nicht mehr passieren, so daß er keine bleibenden Schäden davontragen wird. Immerhin ziehe ich ihn auch nicht in rosa an gg. Er sieht den anderen dreien aber auch so derartig ähnlich, insbesondere auch der Mittleren als Baby, daß es vielleicht nicht so verwunderlich ist, wenn man sich da mal vertut.

Sein Geburtstag ist genau der Tag, an dem Adrian eigentlich hätte zur Welt kommen sollen. Ich weiß nicht, wieviele Zufälle man im Leben haben kann, aber diesen finde ich schon zu zufällig, um noch zufällig zu sein. Die ganze Schwangerschaft hatte schon so viele Parallelen zu der mit Adrian, daß es mir manchmal richtig unheimlich ist. Darum ist es vielleicht auch nicht so erstaunlich, daß die Geburt dann nicht so glatt lief wie die drei anderen und letztlich in einem Kaiserschnitt endete. Nachdem sich bei der Einleitung nach 24 Stunden noch nichts getan hatte, bekam ich ein ungutes Gefühl, das ich ja ohnehin schon die ganze Zeit hatte, wenn ich an die Geburt dachte, auch wenn ich nicht weiß, weshalb. Wir haben uns dann entschlossen, einen Kaiserschnitt machen zu lassen, weil ich ohnehin völlig verkrampft war und sicherlich auch ein wenig abgedreht. Zum Glück hatten wir eine sehr liebe Oberärztin, die sich ganz viel Zeit für uns genommen hat. Bei den Maßen, die der Kleine hat, wäre es mit einer normalen Geburt vielleicht auch tatsächlich nicht so einfach geworden. Ich denke jedenfalls, daß es so richtig war, auch wenn es ein wenig schade ist, nicht noch ein letztes Mal dieses Geburtserlebnis gehabt zu haben und ich mir ein bißchen wie eine Memme vorkomme, weil ich das nicht durchgezogen habe. Bisher habe ich aber noch meistens auf meinen Bauch gehört, und normalerweise hat er mich richtig beraten. Ich denke, das hat er auch diesmal getan.

Es ist ein wenig gruselig, sich bei vollem Bewußtsein den Bauch aufschneiden zu lassen, obwohl sich alle rührend um mich gekümmert haben. Der Anästhesist hat mir die ganze Zeit über die Hand gehalten und mich auf dem laufenden gehalten. Als mir direkt nach der Narkose der Kreislauf absackte, dauerte es nur Sekunden, bis sie mich wieder hinbekommen haben, und es ging auch wirklich alles total schnell, und der Kleine war schon da. Wir bekamen ihn gleich gezeigt und während ich genäht wurde, konnte ich ihn auf dem Arm halten und danach dann auch schon stillen. Die ersten Tage nach der OP waren nicht ganz so witzig, weil es einfach am Bauch weh tut, dazu kamen noch fiese Nachwehen, die beim 4. Kind ohnehin nicht gerade harmlos sind und gleichzeitig mit der Narbe nicht angenehmer wurden. Aber dafür gab es dann zum Glück einen schönen Schmerzmitteltropf gg. Inzwischen bin ich aber schon wieder sehr fit, passe sogar in einige meiner alten Hosen rein und merke die Narbe kaum noch. Schonen soll ich mich natürlich noch, was nicht immer ganz einfach ist.

Der Kleine entwickelt sich jedenfalls prächtig, trinkt super und ist schon ein ganz handliches Päckchen geworden. Die Mädchen himmeln ihn an, was ihn aber noch nicht so recht interessiert. Auch ihr Lärm beeindruckt ihn nicht im geringsten, aber man muß wohl auch hart im Nehmen sein, um mit zwei temperamentvollen älteren Schwestern zu etwas zu kommen.

Die Große hatte außerdem gestern Geburtstag und ist jetzt schon 10. Unglaublich, daß sie so groß ist! Sie war doch auch gerade erst noch so ein kleines Baby. Gestern haben wir nur "en famille" gefeiert, aber am Freitag kommen ein paar Mädels zum Übernachten, allerdings erst nachdem wir sie vorher in einem Indoor-Spielplatz müde gehetzt haben gg. Auf eigene Arbeit hatte ich dieses Jahr keine Lust, was sicherlich verständlich ist. Ich bin sehr stolz auf mein großes Mädchen, sie ist toll.

Mittwoch, 15. September 2010

Menschenjunges,



...dies ist dein Planet.
Hier ist dein Bestimmungsort, kleines Paket.
Freundliches Bündel, willkommen, herein,

möge das Leben hier gut zu Dir sein.

Ich habe einen quietschlebendigen, gesunden Sohn!